Plastik selber recyceln!

Plastik selber recyceln!

Howdy!

Wie geht es euch? Ich hoffe gut :).

Heute schreibe ich über ein Thema welches mir sehr am Herzen liegt. Es geht um Mutter Natur und den zunehmenden Plastikmüll. Dieser ist im Laufe der Jahre, zu einem ernsten Thema geworden.
Wir alle produzieren Unmengen von „Plastikmüll“. Dabei ist es ja eigentlich kein Müll, sondern es sind Ressourcen.
Es gibt unendlich viele Situationen, bei denen diese Rohstoffe anfallen.

Leider so auch bei mir. Da ich berufsbedingt (3D-Technik-Kempeni) viel mit 3D-Druck zu tun habe. Bei dieser Technik gibt es eine hohe Ansammlung von „Plastikmüll“. Bedingt durch Fehldrucke oder Stützmaterial, welches für die gedruckten Objekte benötigt wird.
Die Frage ist nun, wie lässt sich dieses Problem lösen?

In den Tiefen unseres allseits beliebten Internets, wurde ich fündig. Das Vorhaben nennt sich Precious Plastic und die Webseite findet ihr hier . Wie die Überschrift erahnen lässt,  geht es darum Plastik selber zu recyceln.
Ein Niederländer mit dem Namen Dave Hakkens hat dieses tolle Projekt ins Leben gerufen.

Es wurde sogar schon ein Preis gewonnen! Ganze 300 000€ kamen von der Umweltorganisation FAMAE. Ich würde sagen das lässt sich sehen.

Nachdem nun beschlossen ist, sich ebenfalls der wachsenden Community anzuschließen, geht es direkt an die praktische Umsetzung. Frei nach dem Motto, nicht kleckern, sondern kotzen…äh klotzen.

Sorry, der musste sein ;).

Team up!

Wenn ihr nun die Website von Precious Plastic aufruft, werdet ihr schnell feststellen, dass alles mit einem Immensen Zeitaufwand verbunden ist. Wie bei den meisten unter uns, sind auch bei mir Zeit und Geld knapp. Deswegen ist ein gut gemeinter Rat, sich mit anderen Gleichgesinnten zusammen zu tun.

Unser Team besteht mittlerweile aus 3 Mitgliedern. Darum grüße ich an dieser Stelle Verena und Michi:“ Servus. Wo seit ihr da wieder reingeraten ;)?“

Als Gruppe lassen sich Aufgaben besser verteilen, der Spaßfaktor steigt und die Motivation bleibt auch auf einem hohen Stand.

Das ist gerade bei längerfristigen Projekt extrem wichtig.

The Shredder

Wenden wir uns den Maschinen zu. Wir entschieden zuerst den „Shredder“ aufzubauen. Es handelt sich hierbei um einen Plastik Häcksler, dieser besteht aus lasergeschnittenen Stahlteilen.

Da ich für den Bau der Maschinen zuständig bin, habe ich mich erst einmal auf die Suche nach einer Bezugsquelle gemacht. Fündig wurde ich im Forum von Precious Plastic.

Hier gibt es die Möglichkeit Sammelbestellungen aufzugeben. Der Preis der bestellten Teile ist super und Selbermachen lohnt sich einfach nicht. Um euch das Suchen zu ersparen, hier der passende Link.

Aus meiner Erfahrung ist es relativ einfach den Häcksler zusammenzubauen. Ihr braucht aber die passenden Werkzeuge und auch ein Schweißgerät.

Hab ihr das nicht, könnt ihr auch einfach mal bei  Metallbau Firmen oder bei Werkstätten nachfragen. Es sind nicht viele Schweißnähte und sollte mit einer kleinen Spende für die Kaffeekasse, eigentlich erledigt sein.

Kommen wir zum Antrieb des Häckslers. Wie haben zuerst auf pure Muskelkraft gesetzt und ein Handrad auf den „Shredder“ geschraubt. Leider mit mäßigem Erfolg : (.

Holzrahmen gebrochen
Wo rohe Kräfte sinnlos walten !

Es ist unglaublich wie widerstandsfähig Plastik sein kann. Das spricht natürlich für meine 3D gedruckten Sachen ;).

Nur mit sehr viel Arbeit war es möglich einen Eimer voll Plastik Konfetti herzustellen.
Das ist wirtschaftlich natürlich nicht tragbar, außer ihr verbindet das Ganze mit einer Art Sportstudio ;).

Nun, wie ihr euch vorstellen könnt, war dieses Ergebnis ernüchternd aber auch nicht überraschend.

Es war somit klar, dass wir einen Elektro Motor brauchen. Die Rahmenbedingungen, kein Starkstrom und eine Motorleistung von mindestens 2 kW, waren bei einem beschränkten Budget schwer einzuhalten. Nur durch puren Zufall haben wir bei Ebay einen 2kW Einphasen Motor günstig ersteigern können. Ein Exot unter den Elektro Motoren.

Nun hoffen wir das er funktioniert. Getestet haben wir ihn noch nicht, da wir noch einen Motorschutzschalter besorgen müssen.

Wie geht es weiter?

Wir haben auch die „Injektion“ Maschine gebaut. Über die noch ein Bericht kommen wird. Aber auch hier sind wir leider noch nicht soweit, dass diese tadellos funktioniert.
Es bleibt also spannend :)!

Wie oben beschrieben, wird das wohl ein sehr langwieriges Projekt werden. Ich möcht euch also immer mal wieder auf dem Laufenden halten. In welcher Form das geschieht bin ich mir noch nicht sicher. Normalerweise bevorzuge ich es über abgeschlossene und erfolgreiche Projekte zu schreiben. Hier ist der Ausgang noch völlig Ungewiss.

Der Projektumfang kann riesig werden, je nach Zielsetzung, und es sind mehr Menschen beteiligt.

Doch, und das ist das Wichtigste, es fühlt sich richtig an :)!

Ich hoffe euch hat dieser Beitrag gefallen. Wenn ihr selber bei dem Projekt Plastik recyclen einsteigt, freue ich mich natürlich über einen Erfahrungsaustausch. Auch bei sonstigen Fragen oder Anregungen, könnt ihr euch natürlich gerne in der Kommentarbox austoben :).

Ich wünsche euch alles gute und bis zum nächsten Mal.

Euer Marcel

 

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Wie kann ich 3D-Figuren erstellen und ausdrucken?

Hi.

Häufig wird die Frage gestellt :“Ist es möglich Figuren mit dem 3D-Drucker zu drucken? Welche Programme werden gebraucht und wie genau funktioniert das?“.

Eine sehr gute Frage und darum möchte ich euch einen Weg zeigen, wie ihr 3D-Figuren erstellen und danach ausdrucken könnt.

Um euch die Vorgehensweise zu erklären habe ich einen klein Figur(SpongeBob) modelliert. Diese Figur wurde dann später ausgedruckt.

Folgende kostenfreie Programme wurden genutzt:

  • Fusion 360
  • Meshmixer
  • Craftware

Fusion 360:

Fusion 360 ist ein tolles Programm von Autodesk, welches viele Möglichkeiten bereitstellt. Es gibt verschiedene Module darunter auch CAD/CAM, Rendern und verschiedene Simulationen. Das Ganze ist schwerpunktmäßig Cloud basierend, so dass ihr einfach mit mehreren Leuten an einem Projekt arbeiten könnt. Ihr könnt aber auch Offline arbeiten. Für einen Teil der Funktionen müsst ihr allerdings Cloud-Punkte kaufen. Fusion 360 könnt ihr kostenlos downloaden solange ihr es im Hobby-Bereich nutzt oder euer Gewerbe einen bestimmten Umsatz nicht übersteigt. Ich würde mal sagen, dass ist fair.

Meshmixer:

Ebenfalls von Autodesk, kann diese Software genutzt werden um 3D zu modellieren. Stell dir vor, du hast ein Lehmklumpen und möchtest daraus ein Gesicht formen. Bei Meshmixer kannst du das ganze am Pc gestalten, ohne dir die Finger schmutzig zu machen. Ich finde es hat Spaß gemacht mit diesem Programm zu arbeiten und werde es wohl öfter benutzen. Zudem kann ich meine SpaceMouse (spezielle Maus um CAD-Modelle zu drehen) benutzen und somit geht das modellieren einfacher von der Hand.

Craftware:

Ist eine Software die Model Dateien(.stl-Dateien) in Arbeitsanweisungen für den 3D-Drucker übersetzt. So weiß der Druck wie er fahren muss und wieviel Plastik er w0 auftragen soll. Ihr könnt euch von dem Programm auch gleich die Stützstrukturen für euer Model berechnen lassen. Alternativ bestimmt ihr selber an welchen Stellen euer Modell unterstützt werden muß. Das kann durchaus sinnvoll sein um Material zu sparen oder den Aufwand zu reduzieren, diese Stützstruktur nach dem Druck zu entfernen.

Vom Groben ins Feine.

Beim Modellieren ist es wichtig erst ganz grob die Silhouette der Figur zu formen. Hier habe ich Fusion 360 genutzt, da ich mich gut mit dem Programm auskenne. Klar könnt ihr die Form auch in Meshmixer erstellen, doch für mich ging es so schneller.

Als Beispiel habe ich einen Spongebob erstellt, den kleinen Kerl habe ich ins Herz geschlossen.

Durch zusammengesetzte Grundkörper wurde eine grobe Form bzw. die Silhouette erstellt. Auch wollte ich ein bisschen mehr Dynamik in die Figur bringen und habe somit den Oberkörper verdreht. Kleiner Tipp für Anfänger in Sachen modellieren, also so wie ich . Es wäre einfacher gewesen den Körper nicht zu verdrehen. Meshmixer hat eine Funktion Symmetrie-Funktion. Diese Funktion erzeugt eine Mittellinie durch die Figur und spiegelt die Aktionen von der einen Seite, auch auf die andere Seite der Figur. Eine große Hilfe die ich nicht mehr nutzen konnte, da der Quader in sich verdreht ist.

Die Grundform wird dann in eine. stl- Datei umgewandelt. Bei Fusion 360 gibt’s dafür ein Button unter dem „Erstellen“ steht. Da drückt ihr drauf, entfernt den Hacken bei „ An 3D-Druck-Druckdienstprogramm senden“ und könnt das ganze speichern. Oder ihr wählt als Druck-Dienstprogramm gleich Meshmixer. Wie immer führen viele Wege nach Rom. Nachdem ihr nun eure Silhouette habt, können wir mit dem Modellieren anfangen.
Dafür öffnet ihr eure .stl-Datei in Meshmixer.

Dort könnt ihr die verschiedenen Werkzeuge unter „Sculpt“ nutzen um damit das Gesicht und die Gliedmaßen auszuformen. Ich habe auch hier erstmal grob die Augen, Mund, Nase, Finger und Schuhe modelliert. Die Zähne sind Quader die ihr unter den Reiter „Meshmix“ finden könnt. Diese Quader setzt ihr an die richtige Stelle und verfeinert das ganze. Auch die Löcher bzw. Einbuchtungen kamen ganz am Schluss. Links seht ihr die Figur nach dem modellieren. Für meinen ersten Versuch ist das glaube ich ganz ok.
Wie gesagt das ganze macht echt viel Spaß, aber die Stunden rasen nur so an einem vorbei.

Nun wird gedruckt

Sobald wir mit unserer Figur zufrieden sind, können wir anfangen den 3D-Drucker zu füttern. Dafür exportieren wir unsere Figur wieder als .stl-Datei und öffnen das Ganze in Craftware. Wie ihr seht gibt es viele Stellen die als Überhänge (Finger und Nase) bezeichnet werden können.

Da wir die Physik nun leider nicht verarschen können, müsste unser 3D-Drucker in der Luft drucken. Das funktioniert aber nicht und somit sind wir gezwungen Plattformen zu erschaffen auf denen unser Drucker seinen Plastikfaden ablegen kann. Diese Plattformen werden als Stützstruktur bezeichnet.Die Software kann diese automatisch erstellen. Das Ganze sieht dann so aus.

 

Kurze Zusammenfassung


Mit Hilfe von Fusion 360 durch Grundformen die ungefähre Körper-Silhouette erstellen und als .stl-Datei abspeichern.

Die Datei in Meshmixer laden und die Details eurer Figur modellieren (skulpten) wieder eine .stl-Datei erstellen und in Craftware hochladen.

Hier könnt ihr die benötigte Stützstruktur in euer Modell einrechnen lassen.

Das ganz auf eine Sd-Karte speichern, in den 3D-Drucker stecken und den Startknopf drücken. Danach vorsichtig die Stützstruktur entfernen und sich am Ergebnis erfreuen .

Wir sind mal wieder am Ende des Beitrages angekommen. Ich hoffe er hat euch Gefallen. Falls ihr noch Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr mir gerne einen Kommentar schreiben.
Ansonsten weiterhin frohes schaffen.